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Postbank streicht rund 1.000 Stellen

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Filialen werden geschlossen

Die Postbank, eine Tochter der Deutschen Bank, plant erhebliche Einschnitte in ihrem Filialnetz und Personalbestand. Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ haben sich Management und Betriebsrat Anfang Juni auf einen Interessenausgleich verständigt, der den Abbau von rund 1.000 Arbeitsplätzen vorsieht. Diese Maßnahme ist Teil eines größeren Restrukturierungsplans der Deutschen Bank, der Anfang Februar angekündigt wurde und den Abbau von insgesamt rund 3.500 Stellen umfasst.

Reduktion der Filialen

Die Anzahl der Postbank-Filialen soll bis Mitte 2026 von derzeit 550 auf 320 reduziert werden. Diese Maßnahme soll Einsparungen bei Infrastruktur und IT mit sich bringen und das Vertriebsnetz straffen. Trotz der Schließungen betont die Deutsche Bank, dass betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2027 ausgeschlossen sind. Dies wurde durch eine Tarifvereinbarung mit der Gewerkschaft Verdi sichergestellt.

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Zukunft der Kundenberatung

Ein zentraler Aspekt der Umstrukturierung ist die Sicherstellung der Kundenberatung. Kundenberater aus den geschlossenen Filialen sollen in anderen Zweigstellen oder den geplanten Beratungscentern weiterbeschäftigt werden. Ziel ist es, die Qualität der Beratung trotz der Reduktion der physischen Filialen aufrechtzuerhalten.

Aufbau von Beratungscentern

Die Deutsche Bank betreibt bereits seit einigen Jahren Beratungscenter. Nun sollen an neun weiteren Standorten Postbank-Teams integriert werden. Diese Standorte umfassen Hamburg, Berlin, Essen, Schkeuditz, Wuppertal, Mainz, Mannheim, Nürnberg und München. Darüber hinaus sind zwei neue, reine Postbank-Beratungscenter in Hannover und Bonn geplant. Diese neuen Strukturen sollen in den nächsten Monaten aufgebaut werden, sodass bis 2025 alle elf Beratungscenter zur Verfügung stehen.

Die Beratungscenter sollen es den Privatkunden ermöglichen, sich telefonisch oder per Videoschalte auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten sowie an Samstagen beraten zu lassen. Damit reagiert die Postbank auf den steigenden Bedarf an flexibleren Beratungszeiten und modernen Kommunikationswegen.

Kommentare und Reaktionen

Die Deutsche Bank wollte den Bericht des „Handelsblatts“ nicht kommentieren, aber ein Sprecher betonte, dass die Maßnahme „im Rahmen der bekannten Personalabbau-Zahlen“ zu verstehen sei. Diese Aussage unterstreicht, dass die aktuellen Schritte Teil eines bereits früher angekündigten Plans sind und keine überraschende Wendung darstellen.

Die Umstrukturierung der Postbank ist ein bedeutender Schritt in der Anpassung an die sich wandelnden Anforderungen des Marktes und der Kundenbedürfnisse. Die Reduktion der Filialen und der Personalabbau sollen durch den Ausbau moderner Beratungsstrukturen abgefedert werden, um weiterhin eine hohe Servicequalität zu gewährleisten. Kunden und Mitarbeiter müssen sich auf tiefgreifende Veränderungen einstellen, doch die Deutsche Bank versucht, durch strategische Maßnahmen und Vereinbarungen mit der Gewerkschaft Verdi einen möglichst reibungslosen Übergang zu gewährleisten.