In einer bemerkenswert negativen Entwicklung hat Starbucks im zweiten Quartal des Jahres erstmals seit der Pandemie 2020 einen Rückgang im Umsatz hinnehmen müssen. Mit einem Gesamterlös von 8,56 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, blieben die Zahlen deutlich hinter den Analystenschätzungen von 9,13 Milliarden Dollar zurück. Auch der Gewinn pro Aktie fiel mit 0,68 Dollar um 15 Prozent niedriger aus als im Vorjahresquartal und verfehlte die erwarteten 0,79 Dollar. Die Börse reagierte prompt mit einem erheblichen Kursrutsch der Aktie.
Die Umsatzeinbußen sind insbesondere in den USA und international spürbar. In den Vereinigten Staaten sank der Umsatz auf vergleichbarer Fläche um drei Prozent, international sogar um sechs Prozent. Besonders alarmierend ist der Rückgang in China, dem zweitgrößten Markt von Starbucks, wo der Umsatz um elf Prozent zurückging.
Als Reaktion auf diese Entwicklungen hat Starbucks auch seine Jahresprognosen angepasst. Ursprünglich war ein Umsatzwachstum von sieben bis zehn Prozent vorgesehen, das nun auf einen niedrigen einstelligen Bereich korrigiert wurde. Auch die Gewinnerwartungen wurden von einer Steigerung von 15 bis 20 Prozent auf ebenfalls niedrige einstellige Wachstumsraten zurückgenommen.
Führung und Analysten reagieren auf enttäuschende Zahlen
Die Reaktionen auf die Quartalsergebnisse waren sowohl von Seiten des Managements als auch der Marktanalysten geprägt von Enttäuschung und Besorgnis. Laxman Narasimhan, der CEO von Starbucks, gab zu, dass die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Während eines Analystencalls äußerte er sich jedoch optimistisch über die Zukunft: „Die Bilanz hat nicht unsere Erwartungen erfüllt, aber wir verstehen die spezifischen Herausforderungen als Chancen, die unmittelbar vor uns liegen.“ Er beschrieb das wirtschaftliche Umfeld als äußerst herausfordernd und betonte die inhärente Stärke der Marke Starbucks.
Analysten waren weniger zuversichtlich. Adam Crisafulli von Vital Knowledge sprach von der „schlimmsten Bilanz“ unter den großen Unternehmen, die bislang vorgelegt wurde. Sharon Zackfia von William Blair bezeichnete den Bericht als „atemberaubende Verfehlung aller Schlüsselkennzahlen“ und stufte die Aktie von „Outperformer“ auf „Marketperformer“ herab. Auch große Finanzinstitutionen wie die Deutsche Bank und Citi reagierten mit Herabstufungen ihrer Kursziele für Starbucks-Aktien.
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Marktperspektive und zukünftige Herausforderungen
Die aktuelle Lage spiegelt sich deutlich im Aktienkurs von Starbucks (ISIN: US8552441094 | WKN: 884437 | Kürzel: SRB) wider, der vorbörslich um zwölf Prozent fiel und somit auf das tiefste Niveau seit Juli 2022 sank. Diese Entwicklung könnte bald einen kritischen Test der Unterstützungsstufe bei 70 Dollar bedeuten. Für Anleger und das Unternehmen selbst sind die nächsten Schritte entscheidend, um das Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit und das Wachstumspotenzial von Starbucks wiederherzustellen. Angesichts der schwierigen globalen wirtschaftlichen Bedingungen und des erhöhten Wettbewerbsdrucks wird dies keine leichte Aufgabe sein.
