/

Vodafone schließt Grandcentrix: Strategiewechsel beschlossen

Vodafone schließt Grandcentrix: Strategiewechsel beschlossen

Der Telekommunikationsanbieter Vodafone hat entschieden, seine Tochterfirma Grandcentrix in Köln zu schließen. Rund 200 Mitarbeitende verlieren dadurch ihren Arbeitsplatz. Die Schließung markiert einen deutlichen Strategiewechsel des Konzerns, der sich stärker auf standardisierte Produkte konzentrieren will.

Eine Tochter mit Innovationsgeist

Grandcentrix war seit der Übernahme durch Vodafone im Jahr 2019 ein Aushängeschild für innovative IoT-Lösungen. Die Tochterfirma entwickelte unter anderem Technologien für die beliebten Toniboxen, die Kinder mit Hörspielen begeistern, sowie für vernetzte Leica-Kameras und per App steuerbare Waschmaschinen von Miele.

Die Schließung überrascht viele, da Grandcentrix für Vodafones Führungsrolle in der Digitalisierung Deutschlands stand. „Wir setzen künftig weniger auf Insellösungen und kapitalintensive Hardwareentwicklung, sondern stärker auf einheitliche und einfache Produktpaletten“, erklärte ein Unternehmenssprecher.

Finanzdruck als Auslöser

Vodafone steht unter erheblichem Kostendruck. Der Verlust von TV-Kunden und ein stagnierender Mobilfunkmarkt in Deutschland zwingen den Konzern zu Einsparungen. Hinzu kommt die milliardenschwere Partnerschaft mit Microsoft, die Anfang des Jahres angekündigt wurde. Microsoft investiert in Vodafones IoT-Plattform, wodurch der Fokus stärker auf digitale und cloudbasierte Lösungen verlagert wird.

Sozialverträgliche Abwicklung

Für die rund 200 Mitarbeitenden von Grandcentrix soll eine sozialverträgliche Lösung gefunden werden, so Vodafone. Gleichzeitig sollen einzelne IoT-Experten ihr Fachwissen direkt in den Konzern einbringen.

Eine Ära geht zu Ende

Mit der Schließung von Grandcentrix verabschiedet sich Vodafone von einem Vorzeigeprojekt, das einst als Symbol für Innovation und technologische Führungsstärke galt. Der Strategiewechsel hin zu standardisierten Produkten spiegelt den wachsenden Druck wider, wirtschaftlicher zu agieren und gleichzeitig neue Wachstumsmärkte zu erschließen.

Ob diese Neuausrichtung die gewünschten Erfolge bringt, bleibt abzuwarten. Für die Mitarbeitenden von Grandcentrix und die Technologielandschaft in Deutschland ist die Schließung jedoch ein herber Verlust.