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China erweitert Einfluss: Megahafen in Peru fast fertig

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Chinas „Neue Seidenstraße“ erreicht einen wichtigen Meilenstein in Südamerika: Der Megahafen in Chancay, Peru, ist laut dem chinesischen Unternehmen Cosco Shipping Ports (CSP) nahezu fertiggestellt. Am Donnerstag wird Chinas Präsident Xi Jinping in Peru erwartet, um das Projekt offiziell einzuweihen. Der strategisch gelegene Hafen, etwa 80 Kilometer nördlich von Lima, soll die Handelsverbindungen zwischen Asien und Südamerika nachhaltig stärken und Chinas Präsenz in der Region weiter ausbauen.

Chancay: Ein Projekt von globaler Tragweite

Der Bau des Tiefwasserhafens begann 2021 mit einer geplanten Investition von etwa 3,5 Milliarden US-Dollar (3,3 Milliarden Euro). Die Anlage wird in der ersten Phase über vier Anlegestellen verfügen, die für den Empfang der größten Containerschiffe der Welt ausgelegt sind. Langfristig ist der Ausbau auf insgesamt 15 Anlegestellen geplant, wodurch Chancay zu einem der größten und modernsten Logistikzentren an der Pazifikküste werden könnte. „Es handelt sich um ein wegweisendes Projekt, das Südamerikas Bedeutung im globalen Handel stärken wird,“ sagte ein Sprecher von Cosco Shipping Ports.

Bedeutung für die peruanische Wirtschaft und den internationalen Handel

Die Fertigstellung des Hafens verspricht erhebliche wirtschaftliche Vorteile für Peru und die Region. Als wichtiges Drehkreuz wird Chancay die Verbindung zwischen Südamerika und Asien verbessern und den Handel beschleunigen. Die peruanische Regierung rechnet mit Tausenden neuer Arbeitsplätze und einem bedeutenden Schub für die regionale Wirtschaft. Ein Vertreter der Regierung erklärte: „Dieser Hafen wird uns helfen, unsere Exporte zu steigern und Peru auf der Weltkarte des Handels zu verankern.“ Der Hafen könnte zudem die Abhängigkeit der Region von anderen internationalen Häfen reduzieren und den Wettbewerb stärken.

Geopolitische Spannungen und Kritik an Chinas Expansionsstrategie

Chinas wachsendes Engagement in Lateinamerika wird von westlichen Nationen kritisch beobachtet. Die „Neue Seidenstraße“ wird von vielen als strategisches Instrument zur Erweiterung des chinesischen Einflusses auf globaler Ebene betrachtet. Mit Projekten wie dem Chancay-Hafen festigt China seine Präsenz in Südamerika, was vor allem in den USA Besorgnis hervorruft. Kritiker sehen die Gefahr, dass durch diese Investitionen politische Abhängigkeiten entstehen könnten. Ein Experte aus den Vereinigten Staaten betonte: „China sichert sich durch solche Projekte langfristig wirtschaftliche und politische Einflussmöglichkeiten in der Region.“

Ausblick: Ein zentraler Handelsstandort

Der Hafen von Chancay steht kurz davor, seine Rolle als bedeutender Handelsumschlagplatz einzunehmen und könnte in Zukunft ein essenzieller Knotenpunkt zwischen Asien und Südamerika werden. Die strategische Lage und die geplante Infrastruktur machen den Hafen zu einer Schlüsselkomponente für den internationalen Handel. Peru sieht hierin eine große Chance für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Mit der Fertigstellung der weiteren Anlegestellen wird Chancay voraussichtlich in der Lage sein, den wachsenden globalen Handelsströmen gerecht zu werden und eine zentrale Rolle in Chinas Expansionsstrategie zu spielen.