In einer eindringlichen Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyy die führenden Politiker der Welt auf, der Versuchung zu widerstehen, eine vorübergehende Lösung für die russische Invasion in der Ukraine zu suchen. Stattdessen forderte er sie auf, sich für einen „echten, gerechten Frieden“ einzusetzen. Er betonte, dass alles andere das Leid, das sein Land seit über zwei Jahren ertragen muss, nur verlängern würde. „Alle parallelen oder alternativen Versuche, den Frieden zu suchen, sind in Wirklichkeit Bemühungen, einen Ausweg zu finden, anstatt den Krieg zu beenden“, erklärte Zelenskyy und bekräftigte die unerschütterliche Haltung seines Landes.
Die Friedensformel und Zelenskyjs Plädoyer für die Einheit
Die Rede von Präsident Zelenskyy drehte sich um die von ihm vor zwei Jahren vorgeschlagene Friedensformel, die den Abzug aller russischen Streitkräfte vom ukrainischen Territorium und die Rechenschaftspflicht für Kriegsverbrechen beinhaltet. Trotz des wachsenden Drucks der westlichen Verbündeten und einiger Ukrainer, einen Waffenstillstand auszuhandeln, forderte Zelenskyy die internationale Gemeinschaft auf, an seinem Plan festzuhalten. „Spalten Sie die Welt nicht. Seien Sie geeinte Nationen“, forderte er und bekräftigte damit die Idee, dass globale Einigkeit für einen dauerhaften Frieden unerlässlich ist.
Russland hat auf der diesjährigen Versammlung noch nicht offiziell geantwortet, da während Zelenskyys Rede nur Diplomaten auf niedriger Ebene anwesend waren. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies Zelenskyys Aufruf, Russland zum Frieden zu zwingen, jedoch als „fatalen Fehler“ zurück und sagte der ukrainischen Regierung schwere Konsequenzen voraus.
Der größere Kontext: Israel-Hamas und die Verschiebung des Fokus
Während die Ukraine in den vergangenen zwei Jahren die Diskussionen der UN-Generalversammlung dominiert hat, stehen nun andere globale Konflikte im Mittelpunkt, insbesondere der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen und die zunehmenden Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze. Trotz dieser Verschiebung blieb die Ukraine in Zelenskyys Appell an der Spitze der internationalen Diplomatie. Er forderte die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, sich nicht von der dringenden Notwendigkeit ablenken zu lassen, die russische Invasion zu lösen.
Der andauernde Krieg hat die Ukraine in ein zentrales Schlachtfeld verwandelt, auf dem entlang einer 600 Meilen langen Frontlinie erbittert gekämpft wird. Zelenskyy hat immer wieder deutlich gemacht, dass ein Frieden mit Russland nicht allein durch Verhandlungen erreicht werden kann und rief zur internationalen Unterstützung auf, um die Position der Ukraine zu stärken. Seine Botschaft bleibt konsequent: Russland muss zum Frieden gezwungen werden.
Die menschlichen Kosten und Russlands Dynamik
Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 sind Zehntausende von Menschen ums Leben gekommen, und die Zahl der Opfer steigt weiter an. Die russischen Streitkräfte haben im Osten der Ukraine erhebliche Fortschritte gemacht, obwohl die Ukraine Russland kürzlich mit einem gewagten Vorstoß über die Grenze überrascht hat. Während Zelenskyy sich darauf vorbereitet, US-Präsident Joe Biden seinen Siegesplan zu präsentieren, betont er weiterhin, dass ein Frieden nur erreichbar ist, wenn Russlands Aktionen auf eine vereinte globale Opposition treffen.
Der Weg nach vorn für den Frieden
Die Rede von Präsident Zelenskyy war eine mutige Erinnerung daran, dass es keine Abkürzungen zum Frieden geben kann. Sein unerschütterlicher Aufruf zur internationalen Einigkeit unterstreicht die Entschlossenheit der Ukraine, eine dauerhafte Lösung des Konflikts zu finden, die Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit gewährleistet. Bei der Vorstellung seines Plans für den Sieg wird deutlich, dass die Ukraine nicht nach vorübergehenden Lösungen sucht, sondern nach einem Weg zu einem echten, dauerhaften Frieden.