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Erster Eisbär stirbt an Vogelgrippe: Ein Alarmsignal für das globale Ökosystem

Die Welt steht vor einem beunruhigenden Phänomen: In Alaska wurde erstmals der Tod eines Eisbären durch die Vogelgrippe (H5N1-Virus) verzeichnet. Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt in der Ausbreitung der Vogelgrippe, die bisher primär als eine Bedrohung für Vögel galt. Diana Bell, emeritierte Professorin für Naturschutzbiologie an der Universität von East Anglia, kommentierte dies mit den Worten: „Wir haben bereits eine Pandemie in der biologischen Vielfalt.“

Die Ausbreitung der Vogelgrippe nach Alaska

In Utqiagvik, im Norden Alaskas, wurde der tote Eisbär entdeckt. Dr. Bob Gerlach, Alaskas staatlicher Tierarzt, äußerte sich zum Fall: „Dies ist der erste gemeldete Eisbärenfall überhaupt.“ Die Antarktis, bisher eine der wenigen vogelgrippefreien Zonen der Welt, wurde wahrscheinlich durch Raubmöwen infiziert, die zwischen Südamerika und der Antarktis migrieren. Die British Antarctic Survey (BAS) bestätigte diesen Verdacht. Infizierte Vögelkadaver verbreiteten den hochansteckenden H5N1-Virus weiter an Säugetiere, darunter vermutlich auch den Eisbären.

Eine ökologische Katastrophe von monumentalem Ausmaß

Forschende warnen, dass das Virus eine der größten ökologischen Katastrophen der Neuzeit auslösen könnte, insbesondere wenn es abgelegene Pinguinpopulationen erreicht. In der Antarktis, einer Region, die durch den Klimawandel bereits stark betroffen ist, leben etwa 100 Millionen Seevögel, Eisbären, Pinguine und Robben. Die Veränderung dieser Ökosysteme hätte katastrophale Folgen.

Die verborgene Bedrohung für Eisbären

Die Tatsache, dass Eisbären meist in abgelegenen Gebieten fernab von menschlichen Siedlungen leben, erschwert die Überwachung und das Erkennen weiterer Todesfälle durch die Vogelgrippe. Alaskas staatlicher Tierarzt Gerlach betonte die Wichtigkeit von Wildtierbiologen und der Öffentlichkeit für die Überwachung. Eisbären, die bereits auf der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gefährdet gelistet sind, stehen nun vor einer weiteren Bedrohung.

Das Risiko für den Menschen

Die Frage nach der Gefährlichkeit der Vogelgrippe für den Menschen bleibt relevant. Das H5N1-Virus kann beim Menschen zu schweren Erkrankungen wie Lungenentzündungen führen, wobei die Übertragung hauptsächlich durch engen Kontakt mit infiziertem Geflügel stattfindet. Laut der Max-Planck-Gesellschaft ist eine Übertragung über Lebensmittel jedoch sehr unwahrscheinlich.

Der erste dokumentierte Tod eines Eisbären durch die Vogelgrippe in Alaska unterstreicht die Dringlichkeit, die Ausbreitung des Virus und seine Auswirkungen auf unterschiedliche Arten und Ökosysteme genau zu beobachten. Dieser Fall verdeutlicht die Komplexität und die potenziell verheerenden Auswirkungen von Krankheiten in einer global vernetzten Welt und unterstreicht die Notwendigkeit einer koordinierten internationalen Reaktion zur Bewältigung solcher ökologischen Bedrohungen.