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Unwetter-Katastrophe im Norden: Schwere Überschwemmungen in Frankreich

Ausnahmezustand: Tausende ohne Trinkwasser nach Rekordregenfällen

Das Département Pas-de-Calais in Alarmbereitschaft

ARRAS – In einer dramatischen Wetterlage hat das Département Pas-de-Calais, im Norden Frankreichs, mit den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten zu kämpfen. Nachdem historische Unwetter in Italien bereits für massive Schäden gesorgt haben, stehen nun weite Teile Nordfrankreichs unter Wasser. Die starken Regenfälle, die seit Anfang November anhalten, haben dazu geführt, dass Flüsse wie Aa, Hem, Liane und Canche über ihre Ufer traten und eine Hochwassergefahr für rund 192.000 Menschen heraufbeschworen.

Überschwemmungen zwingen zu Schulschließungen und erhöhten Sicherheitsmaßnahmen

Mit der Warnstufe orange und möglicher Eskalation zu Rot stehen die Bewohner Nordfrankreichs vor einer bedrohlichen Lage. Um die Sicherheit zu gewährleisten, bleiben 74 Schulen geschlossen, während die Einsatzkräfte sich auf weitere Notfallmaßnahmen vorbereiten. Besonders bedenklich sind die Pegelstände des Flusses Liane, die in der Nacht auf Freitag Spitzen von über fünf Metern erreichen könnten.

Versorgungsnot: Viele ohne Wasser und Strom

Die Auswirkungen der Fluten sind gravierend: 5200 Menschen müssen ohne Trinkwasserversorgung auskommen, und Strom wurde in mehreren überfluteten Haushalten vorsorglich abgestellt. Die Feuerwehr ist seit Montag unermüdlich im Einsatz, um den Betroffenen zu helfen und die Schäden zu begrenzen. Wasser wird in Flaschen verteilt, um die schlimmste Not zu lindern.

Historische Regenmengen: Ein Wetterphänomen mit Folgen

Die Intensität des Regens, der Nordfrankreich heimsucht, ist beispiellos. Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeugen von der dramatischen Situation, in der Straßen sich in Flüsse verwandeln und landwirtschaftliche Betriebe unter Wasser stehen. Météo France berichtet von dreimal so hohen Niederschlagsmengen wie normal in den letzten 20 Tagen. Eine solche Regenansammlung hat man im Département seit 30 Jahren nicht verzeichnet. In einigen Gegenden fiel innerhalb weniger Tage mehr Regen als sonst in einem ganzen November.

Fazit

Die aktuelle Unwetterlage in Frankreich zeigt auf erschütternde Weise, wie extrem Wetterphänomene ganze Regionen in Ausnahmezustände versetzen können. Während die Betroffenen mit den unmittelbaren Folgen kämpfen, stellt sich zunehmend die Frage nach langfristigen Lösungen und präventiven Maßnahmen im Angesicht des sich verändernden Klimas und der immer häufiger auftretenden extremen Wetterereignisse.