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Wall Street vor Fed-Entscheidung nahezu unbewegt

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Am 18. September 2024 zeigte sich die Wall Street vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nahezu regungslos. Der Dow-Jones-Index, bestehend aus den 30 wichtigsten US-Industriewerten, stagnierte bei 41.558 Punkten. Auch die anderen wichtigen Indizes, der S&P 500 und die Technologiebörse Nasdaq, legten jeweils nur minimal um 0,1 Prozent auf 5638 beziehungsweise 17.651 Punkte zu.

Die Unsicherheit an den Finanzmärkten war spürbar, da die Investoren auf die bevorstehende Zinsentscheidung der Fed warteten. Die meisten Marktbeobachter gingen davon aus, dass die Fed eine Zinssenkung einleiten wird. Seit Juli 2023 befindet sich der US-Leitzins in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Doch wie stark die Senkung ausfallen wird, blieb offen. „Selten war der Markt so zerrissen, so kurz vor einer Fed-Entscheidung“, betonte Seema Shah, Anlagestrategin beim Vermögensverwalter Principal Asset Management.

Ungewissheit über das Ausmaß der Zinssenkung

Die Debatte drehte sich vor allem um die Frage, ob die Fed den Zinssatz um 0,25 Prozentpunkte oder sogar um 0,5 Prozentpunkte senken würde. Eine zu starke Senkung könnte jedoch den gegenteiligen Effekt haben und die ohnehin angespannten Märkte verunsichern. „Ein überzogener Schritt der Zentralbank könnte die Märkte verschrecken“, warnen Analysten, da viele Investoren bereits besorgt über den Zustand der US-Wirtschaft sind.

Die amerikanische Wirtschaft hat in den letzten Monaten Anzeichen von Schwäche gezeigt, was die Nervosität an den Märkten verstärkte. Inflationsdruck, hohe Zinsen und eine sich abkühlende Nachfrage belasten die größte Volkswirtschaft der Welt. Die Investoren stehen daher vor einem Dilemma: Eine zu geringe Zinssenkung könnte als unzureichend erachtet werden, während eine größere Senkung das Vertrauen in die Stabilität der Wirtschaft erschüttern könnte.

Folgen der Zinspolitik

Die Entscheidung der Fed wird weitreichende Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte haben. Zinssenkungen der Notenbank wirken sich üblicherweise positiv auf die Aktienmärkte aus, da günstigere Kreditbedingungen Unternehmen und Verbraucher entlasten. Gleichzeitig könnte eine starke Zinssenkung aber auch ein Signal für eine sich verschlechternde Konjunktur sein.

Analysten betonen daher, dass die Fed einen Balanceakt zwischen der Stabilisierung der Wirtschaft und der Beruhigung der Märkte vollziehen muss. Vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq könnten stark auf die Entscheidung reagieren, da diese besonders sensibel auf Änderungen im Zinsumfeld reagieren.