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Frankfurt als Zentrum im EU-weiten Kampf gegen Geldwäsche

Frankfurt am Main, bekannt als Finanzzentrum Deutschlands, wird zum Hauptsitz der neu gegründeten EU-Anti-Geldwäsche-Behörde Amla. Dieser Erfolg für Deutschland im Wettbewerb um die Ansiedlung der Behörde stärkt Frankfurts Position im europäischen Finanzsystem. Finanzminister Christian Lindner hatte intensiv für Frankfurt geworben, unter anderem mit dem Argument, dass sich dort bereits die Europäische Zentralbank (EZB) befindet.

Entscheidung für Frankfurt

Die Entscheidung für Frankfurt fiel nach einem mehrmonatigen Auswahlprozess, in dem sich die Main-Metropole gegen acht europäische Hauptstädte durchsetzte. Paris und Madrid galten als die stärksten Konkurrenten. Die belgische EU-Ratspräsidentschaft verkündete die Entscheidung, welche die strategische Bedeutung Frankfurts im Finanzsektor der EU unterstreicht. EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis äußerte sich positiv über die Standortwahl und betonte, dass die Amla eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Geldwäsche spielen wird.

Rolle und Aufgaben der Amla

Die Amla soll ab ihrer Gründung eine zentrale Rolle im Kampf gegen Geldwäsche und die Finanzierung von Terrorismus innerhalb der EU einnehmen. Zu ihren Aufgaben gehört die direkte Aufsicht über grenzüberschreitend tätige, als hochriskant eingestufte Kredit- und Finanzinstitute, einschließlich der Anbieter von Kryptowerte-Dienstleistungen. Darüber hinaus wird die Amla die nationalen Aufsichtsbehörden koordinieren und unterstützen. Die Behörde plant, etwa 200 Unternehmen direkt zu überwachen und Empfehlungen für nationale Behörden auszuarbeiten.

Frankfurt als idealer Standort

Die Wahl Frankfurts als Sitz der Amla bringt mehrere Vorteile mit sich. Neben der EZB ist auch die EU-Versicherungsaufsicht EIOPA in Frankfurt angesiedelt. Laut Finanzminister Lindner ermöglicht der Standort Frankfurt eine effiziente und einheitliche Aufsicht im Kampf gegen Geldwäsche. Die Amla wird voraussichtlich bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigen und soll mit einem Startkapital von zehn Millionen Euro aus Deutschland schnell operativ werden.

Herausforderungen und Maßnahmen in Deutschland

Trotz der erfolgreichen Bewerbung um den Sitz der Amla steht Deutschland vor Herausforderungen im eigenen Kampf gegen Geldwäsche. Ein internationales Expertengremium bescheinigte Deutschland Fortschritte, sah jedoch weiterhin Handlungsbedarf, insbesondere bei der effektiven Strafverfolgung. Lindner plant, die verschiedenen Kompetenzen im nationalen Kampf gegen Geldwäsche in einer neuen Behörde zu bündeln, die mit ausreichend Personal und moderner IT-Infrastruktur ausgestattet sein soll.

Die Entscheidung, Frankfurt zum Standort der EU-Anti-Geldwäsche-Behörde Amla zu machen, markiert einen wichtigen Schritt im europaweiten Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Mit der Ansiedlung der Amla in Frankfurt stärkt Deutschland seine Rolle als Finanzzentrum in Europa und setzt ein klares Zeichen für eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der EU, um finanzielle Verbrechen effektiver zu bekämpfen.