Ökonomen und Finanzexperten weltweit äußern sich besorgt über den Zustand der Weltwirtschaft im Jahr 2024. Laut einer aktuellen Umfrage des Weltwirtschaftsforums (WEF) rechnet die Mehrheit der führenden Wirtschaftsexperten mit einer möglichen Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums aufgrund der eskalierenden geopolitischen Spannungen und einer Reihe anderer Faktoren.
Die Umfrage, an der 30 Chefvolkswirte teilnahmen und die zwischen November und Dezember des vergangenen Jahres stattfand, ergab, dass 56% der befragten Experten eine Abschwächung der Weltwirtschaft im Jahr 2024 erwarten. Dieser Ausblick wird vom Internationalen Währungsfonds (IWF) unterstrichen, der ebenfalls einen leichten Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums von 3 % im Vorjahr auf 2,9 % im Jahr 2024 vorhersagt.
Während die Wirtschaftsanalysten im Allgemeinen vorsichtig bleiben, gehen ihre Einschätzungen in den verschiedenen Regionen auseinander. Vor allem Europa steht vor entmutigenden wirtschaftlichen Aussichten. 77% der befragten Wirtschaftsexperten erwarten ein schwächeres Wachstum in der Region. Dies stellt einen deutlichen Anstieg gegenüber früheren Schätzungen dar.
Auch in den Vereinigten Staaten, einem weiteren wichtigen Akteur der Weltwirtschaft, hat sich die wirtschaftliche Stimmung geändert. In einer früheren Umfrage prognostizierten 78% der Ökonomen ein moderates oder höheres Wachstum in den USA für das laufende Jahr. Die jüngste Studie zeigt jedoch, dass dieser Optimismus abgenommen hat. Nur noch 56% erwarten eine günstige Wirtschaftslage.
Trotz dieser Bedenken bleiben die Wirtschaftsexperten bei einem relativ positiven Ausblick für Südasien und Ostasien und den Pazifik. Die wirtschaftlichen Aussichten Chinas haben jedoch einen vorsichtigeren Ton angenommen. 69% der Befragten erwarten nur ein moderates Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Eine der größten Sorgen, die von den Experten hervorgehoben wurde, ist die Verbreitung geopolitischer Gräben und Spannungen auf der ganzen Welt. Beachtliche 69% der Ökonomen erwarten eine Beschleunigung der geopolitischen Fragmentierung im Jahr 2024. Sie glauben, dass diese geopolitischen Faktoren zu einer erhöhten globalen wirtschaftlichen Volatilität beitragen werden. 87% erwarten, dass dieser Trend in den nächsten drei Jahren anhalten wird. Darüber hinaus erwarten acht von zehn Wirtschaftsexperten eine erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten, was die Unsicherheit für Unternehmen und Investoren noch verstärkt.
Das Jahr 2024 birgt auch zusätzliche Unsicherheiten, da in mehr als 75 Ländern eine noch nie dagewesene Anzahl von Wahlen stattfinden wird, darunter auch in großen Volkswirtschaften wie den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich. Diese politischen Ereignisse tragen weiter zu dem allgemeinen Gefühl der Instabilität und Unvorhersehbarkeit bei.
Positiv zu vermerken ist, dass 70% der Ökonomen eine Lockerung der finanziellen Bedingungen erwarten. Auch die Inflationserwartungen sind in allen Regionen zurückgegangen, wobei sich die Lage in Europa und den Vereinigten Staaten besonders verbessert hat. Es ist jedoch erwähnenswert, dass zwei Drittel der befragten Ökonomen weiterhin eine moderate Inflation in diesen Regionen erwarten.
Die globale Wirtschaftslandschaft für 2024 scheint von Vorsicht und Unsicherheit geprägt zu sein, angetrieben von geopolitischen Spannungen und einer Vielzahl von wirtschaftlichen Faktoren. Es gibt zwar einige positive Entwicklungen, aber Ökonomen und politische Entscheidungsträger stellen sich auf ein potenziell schwieriges Jahr ein, während sie durch diese turbulenten Gewässer navigieren.