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Nach einer zweijährigen Testphase hat Lego das Projekt, seine Bausteine aus umweltfreundlicheren Materialien zu fertigen, eingestellt.

Der ursprüngliche Plan bestand darin, die Steine aus recyceltem Kunststoff von Plastikflaschen herzustellen. Diese Methode führte jedoch nicht zur erhofften Reduktion der Emissionen.

Legos Suche nach Nachhaltigkeit: Ein steiniger Weg

Lego, der weltbekannte dänische Spielzeughersteller, steht seit jeher für Kreativität und Innovation. Doch die jüngste Herausforderung des Unternehmens, die Umstellung auf nachhaltigere Produktionsmethoden, hat sich als schwieriger erwiesen als erwartet.

Legos Ambitionen und die Herausforderungen des Recyclings

Im Bestreben, umweltfreundlicher zu werden, kündigte Lego vor zwei Jahren ein ambitioniertes Forschungsprojekt an. Ziel war es, herauszufinden, ob es möglich wäre, die legendären Plastikbausteine aus Polyethylenterephthalat (PET), einem beim Recycling qualitativ nicht nachlassenden Material, herzustellen. Dies war ein Teil von Legos breiterer Initiative, bis 2032 komplett auf erneuerbare Materialien umzusteigen.

Das Scheitern einer Idee

Trotz intensiver Bemühungen und umfangreicher Tests mit über hundert verschiedenen Materialien musste Lego eine enttäuschende Erkenntnis hinnehmen. Wie Lego-Geschäftsführer Niels Christiansen gegenüber der „Financial Times“ äußerte: „Es war einfach nicht möglich, ein solches Material zu finden.“ Der Grund für das Scheitern lag darin, ein Material zu entwickeln, das nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch die gleiche Farbqualität, Glanz und Klang des Originals auf Ölbasis bietet.

Der Prototyp aus PET-Flaschen

Im Juni 2021 stellte Lego einen Prototypen vor, hergestellt aus recycelten PET-Flaschen. Dieser Versuch zeigte jedoch, dass die zusätzlichen Schritte im Produktionsprozess die CO2-Emissionen nicht verringerten, sondern eher erhöhten.

Weiterführende Bemühungen und Investitionen

Trotz dieses Rückschlags gibt Lego nicht auf. Das Unternehmen hat mehr als 1,1 Milliarden Euro in Initiativen investiert, um nachhaltiger zu produzieren und seine CO2-Emissionen bis 2032 um 37 Prozent zu reduzieren. Derzeit werden verschiedene alternative nachhaltige Materialien getestet, darunter wiederverwertete Kunststoffe und solche aus alternativen Quellen wie E-Methanol.

Die Zukunft mit E-Methanol und Bio-Polypropylen

E-Methanol, gewonnen aus Kohlendioxid und Wasserstoff, der durch erneuerbare Energien erzeugt wird, sowie Bio-Polypropylen, aus dem bereits Teile der Lego-Sets wie Blätter und Bäume hergestellt werden, könnten zukünftig eine größere Rolle in der Produktion von Legosteinen spielen.

Die Reise von Lego hin zu mehr Nachhaltigkeit ist geprägt von Herausforderungen und Lernprozessen. Obwohl der Versuch, Spielsteine aus recycelten PET-Flaschen zu fertigen, gescheitert ist, bleibt das Unternehmen seinem Ziel treu, bis 2032 vollständig auf erneuerbare Materialien umzusteigen. Mit fortwährender Forschung und Innovation bleibt Lego an der Spitze des umweltfreundlichen Wandels in der Spielzeugindustrie.